Bausparen ist eine durchaus lohnende Form, wenn es um die Ansparung von Kapital für diverse Immobilienvorhaben geht. Zumindest dann, wenn für die Realisierung des späteren Immobilienwunsches auch Fremdmittel benötigt werden. Denn ein Bausparvertrag bringt einen späteren Darlehensanspruch zu einem nicht selten sehr attraktiven Zinssatz mit sich. Ob es Sparern dabei etwa um den Kauf einer Immobilie, einen Neubau oder aber um Aus- oder Umbau eines Objekts geht, ist dabei völlig unerheblich. Allerdings kann die Umschuldung eines bestehenden Bausparvertrages in der Darlehensphase bei den derzeit sehr niedrigen Zinsen am Geld- und Kapitalmarkt in 2019 durchaus lohnen.

Umschuldung Bausparvertrag

Das ist vor allem dann der Fall, wenn ein solcher Vertrag um 2006 bis 2008 abgeschlossen wurde. Denn bei einer Ansparzeit von 8 bis 10 Jahren befinden sich die meisten dieser Verträge aktuell in der Darlehensphase, in der in Anspruch genommene Kreditbeträge zurückgezahlt werden. Die Konditionen dieser Bausparkredite liegen in vielen Fällen um 5 bis 6 Prozent pro Jahr. Der genaue Wert hängt vom gewählten Anbieter, vor allem aber vom sogenannten Bauspartarif ab.

Da die aktuellen Finanzierungszinsen im Immobilienbereich im Regelfall sich jedoch auf einem deutlich niedrigeren Niveau bewegen, bringen solche Bausparverträge praktisch keine Zinsvorteile mehr mit sich – im Gegenteil. Vom Bausparen losgelöste Finanzierungen sind derzeit meist im Bereich von 2 bis 3 Prozent p.a. zu haben und damit deutlich zinsgünstiger. Die Umschuldung bestehender Bausparkreditverpflichtungen ist entsprechend lohnend.

Über die Umschuldung eines Bausparvertrages

Einen bestehenden Bausparkredit umzuschulden ist grundsätzlich problemlos möglich. Dabei geht es allerdings nicht um eine Umschuldung im herkömmlichen Sinne, von der häufig im Zusammenhang mit dem Schutz vor Überschuldung die Rede ist. Allein die voraussichtliche Einsparung von Zinskosten ist Sinn und Zweck dieses Schritts.

Bei Vorliegen folgender drei Voraussetzungen kommt ein lohnender Zinsgewinn zustande:

  1. Die Zinskonditionen des neuen Darlehens sind attraktiver als die des bestehenden Bausparvertrages. Der Zinssatz ist also niedriger.
  2. Die Ablösung der bestehenden Kreditverpflichtung ist ohne Zahlung einer Vorfälligkeitsentschädigung und ohne großen Bearbeitungsaufwand möglich.
  3. Die Laufzeit des zur Kreditablösung genutzten neuen Kredites ist vergleichbar oder nur unwesentlich länger als der ursprünglich geplante Abzahlungszeitraum. Nach Möglichkeit sogar kürzer.

In der Praxis ist die Erfüllung aller drei Bedingungen meist kein großes Problem. Niedrigere Zinssätze sind – wie eingangs erwähnt – oft problemlos zu finden. Auch für die vorzeitige Rückzahlung bestehender Bauspardarlehen berechnen seriöse Bausparkassen in aller Regel keine Gebühr bzw. Vorfälligkeitsentschädigung. Dabei ist völlig unabhängig, ob der für die Ablösung nötige Betrag aus einem neuen Bausparkredit oder einem klassischen Ratenkredit stammt.

Der Vorteil einer Umschuldung von Bausparverträgen

Im Grunde existieren im Zusammenhang mit der (zinsgünstigeren) Umschuldung eines Bauspardarlehens keinerlei Nachteile – im Gegenteil. Als großen Vorteil bringt eine solche Umschuldung eine teils deutliche Zinskosteneinsparung mit sich. Wie hoch diese ist, hängt von individuellen Faktoren ab. In erster Linie von der Differenz bezüglich der Zinskonditionen und der Restlaufzeit der neuen Kreditverpflichtung.

Folgendes (vereinfachtes) Rechenbeispiel soll das Einsparpotenzial einer Umschuldung verdeutlichen:

Wir gehen davon aus, dass der „Altkredit“ über eine Restschuld von aktuell 100.000 Euro verfügt, die nominal mit 5,0 Prozent p.a. verzins wird. Die angenommene Monatsrate liegt bei 800 Euro und enthält Zins und Tilgung. Zum Vergleich wird ein identisches Darlehen von einem Zinssatz von 2,5 Prozent p.a. ausgegangen, das praktisch dem angenommenen Ablösekredit entspricht.

5,0 Prozent p.a. 2,5 Prozent p.a.
Zinskosten gesamt nach 5 Jahren 21.931,00 Euro 10.227,68 Euro
Restschuld nach 5 Jahren 73.931,00 Euro 62.227,68 Euro
Zinsdifferenz nach 5 Jahren 11.703,32 Euro
Zinskosten gesamt nach 10 Jahren 36.475,13 Euro 15.431,16 Euro
Restschuld nach 10 Jahren 40.475,13 Euro 19.431,16 Euro
Zinsdifferenz nach 10 Jahren 21.043,97 Euro

Dieses Beispiel verdeutlicht, welch enormen positiven Einfluss ein niedrigerer Nominalzins auf eine Finanzierung haben kann. Gerade bei noch relativ hohen offenen Restbeträgen können bereits vermeintlich geringe Zinsunterschiede nennenswerte Kosteneinsparungen für Kreditnehmer mit sich bringen. Das gilt vor in erster Linie bei noch recht langen Restlaufzeiten. So beläuft sich der Kostenunterschied des Rechenbeispiels bei einer 10-jährigen Kreditlaufzeit auf etwas mehr als 21.000 Euro. Eine durchaus beachtliche Differenz, die leicht eingespart werden kann. Bezogen auf einen Zeitraum von 5 Jahren liegt die Kostendifferenz bei immerhin knapp 12.000 Euro.

Umschuldungen unkompliziert möglich

Dabei ist es in der Praxis vergleichsweise einfach und zudem meist kostenfrei möglich. Denn Gebühren bzw. Vorfälligkeitsentschädigung wie man diese bei herkömmlichen Raten- oder Immobilienkrediten kennt, existieren im Zusammenhang mit Bauspardarlehen in aller Regel nicht.

Hinzu kommt, dass sich die Finanzierungsrahmenbedingungen bereits bestehender Bausparkredite seit Ausreichung im Normalfall deutlich verbessert haben. Das dadurch, dass anfänglich aufgenommene Kreditverpflichtungen zwischenzeitlich bereits teilweise zurückgezahlt wurden. Die Gesamtkreditsumme im Verhältnis zum Wert finanzierten Objekts hat sich dadurch verringert. Entsprechend besser ist die Risikobeurteilung, was wiederum zu besseren Zinskonditionen führt. Im Idealfall liegt die Höhe der noch benötigten Gesamtfinanzierungssumme bei 50 Prozent des veranschlagten angesetzten Objektswertes (Beleihungswert) oder gar niedriger. In diesem Fall sind Immobilienfinanzierungen am preisgünstigsten zu haben, da das Ausfallrisiko für den Kreditgeber entsprechend gering ist.

Was den Ablauf der Umschuldung eines Bausparkredites betrifft, hilft das übernehmende Kreditinstitut im Regelfall problemlos weiter. Selbst wenn die Eintragung einer Grundschuld nötig sein sollte (in Abhängigkeit vom Kreditbetrag), ist die Umschuldung unkompliziert machbar. In diesem Fall sollten jedoch die dabei anfallenden Kosten berücksichtigt werden, welche die im Rahmen der Umschuldung eingesparten Zinskosten etwas schmälern. Dennoch lohnt sich die Umschuldung derzeit in vielen Fällen.

Aktuelle Bausparverträge zur Zinssicherung nutzen

Aufgrund der möglichen Bauspardarlehen bieten Bausparverträge eine hervorragende Möglichkeit, sich das aktuell historisch niedrige Zinsniveau für später zu sichern – zum Beispiel für den Ablauf der Zinsbindungsfrist oder weitere Finanzierungsvorhaben. Aktuelle Tarife spiegeln in ihren festgeschriebenen Zinssätzen spätere Kredite das aktuelle Zinsniveau wider. Möchten Sie das Bausparen zur Zinssicherung nutzen, greifen Sie am besten auf einen „Bausparen Vergleich“ im Internet zurück, da die besten Angebote schnell und einfach für Sie herausfiltern.

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