Abschreibungs-Rückflüsse sind eine besondere Form der Innenfinanzierung eines Unternehmens. Durch den Kauf von Geräten für das Unternehmen, können Abschreibungen geltend gemacht werden. Die daraus entstehenden Abschreibungsrückflüsse sind eine Möglichkeit, um neue Finanzierungen für das Unternehmen durchzuführen.
Abschreibungen als wichtiger Faktor im Unternehmen
Wirtschaftsgüter verlieren im Laufe der Jahre an Wert. Mit zunehmendem Nutzungszeitraum sind sie nicht mehr das wert, was sie zu Beginn im Kauf dargestellt haben. Im Rechnungswesen wird dieser Wertverlust als Abschreibung festgehalten. Diese werden jährlich gebildet. Jedes Wirtschaftsgut hat eine andere Amortisationszeit und Nutzungsdauer. Bei einer Investitionsrechnung im Unternehmen wird eine genaue Amortisationsrechnung durchgeführt. Teilweise wird auch auf die Durchschnittsmethode gesetzt.
Die Finanzierung aus Abschreibungen durch Abschreibungs-Rückflüsse
Im Rahmen einer Finanzierung aus Abschreibungen kann vom Kapitalfreisetzungseffekt und dem Kapazitätserweiterungseffekt gesprochen werden.
Beim Effekt der Kapitalfreisetzung führt das Unternehmen einen Kapitaleinsatz durch. Die Anschaffungskosten werden auf die zu erwartenden Nutzungsjahre verteilt. Das heißt, es erfolgt eine Verrechnung in der Buchhaltung. Das Kapital verbleibt durch die Abschreibungen im Unternehmen und wird als liquide Mittel zur Verfügung gestellt.
Wenn ein Unternehmen beispielsweise eine Maschine für 200.000 Euro kauft, hat sie erst einmal einen Kapitaleinsatz und bekommt eine Maschine mit einem Kapitalwert von 200.000 Euro. Die Abschreibung erfolgt linear über vier Jahre. Der Umsatz des Unternehmens liegt im letzten Jahr bei 750.000 Euro. Abzüglich Personalkosten und Materialkosten bleibt ein Gewinn von 400.000 Euro. Nun werden och die Abschreibungen abgezogen in Höhe von 50.000 Euro. Der Gewinn liegt bei 350.000 Euro und wird versteuert. Der Abschreibungsbetrag verbleibt im Unternehmen.
Dann gibt es noch den Kapazitätserweiterungseffekt, der durch die Abschreibungs-Rückflüsse finanziert wird. Durch den Rückfluss in Form der Abschreibung sollen weitere Investitionen getätigt werden, wie der Kauf einer Maschine. Damit möchte das Unternehmen seine Kapazitäten erweitern und die Umsatzerlöse steigern. Die Finanzierung bei dieser Leistungsrechnung erfolgt unter anderem durch die Abschreibungs-Rückflüsse.
Genaue Rechnung unbedingt notwendig
Ob eine Finanzierung durch die Abschreibungs-Rückflüsse wirklich sinnvoll ist, muss das Unternehmen entscheiden. Die Abschreibung an sich ist ein wichtiger Punkt. Wirtschaftsgüter unterliegen einer Abnutzung und haben nach einigen Jahren starke Wertminderungen und nur noch einen Restwert. Wie die Nutzungsdauer aufgestellt ist, hängt vom Wirtschaftsgut ab. Wofür wird es angeschafft? In der Gewinnvergleichsrechnung und der Verlustrechnung werden mehrere Faktoren addiert. Die Amortisationsdauer des Wirtschaftsgutes, die Investition, die Höhe des Geldes, das abgeschrieben werden kann – alle diese Posten fallen in einer Kostenvergleichsrechnung an. Auch die Abschreibungs-Rückflüsse spielen in dem Zusammenhang eine Rolle.
Die folgende Beispielrechnung zeigt noch einmal klar, wie Abschreibungs-Rückflüsse für das Unternehmen einen Vorteil darstellen können:
- Die Einnahmen liegen bei 850.000 Euro und diese werden auch als tatsächlicher Geldfluss beschrieben.
- Die Abschreibungen liegen bei 250.000 Euro, sind aber kein tatsächlicher Geldfluss.
- Lohn und Gehalt liegen bei 350.000 Euro mit einem tatsächlichen Geldfluss.
- Sonstige Aufwendungen liegen bei 25.000 Euro mit einem tatsächlichen Geldfluss. Der Gewinn vor Steuern liegt bei 225.000 Euro. Die tatsächlichen liquiden Mittel liegen bei 475.000 Euro vor Steuern.
Die 250.000 Euro aus der Abschreibung können nun für neue Finanzierungen eingesetzt werden, um die Kapazitäten im Unternehmen dauerhaft zu erhöhen und die Umsätze zu steigern.