Das Annuitätendarlehen wird in erster Linie im Zusammenhang mit einer Immobilienfinanzierung genutzt. Es handelt sich um eine Form der Rückzahlung, bei der die Raten während der Laufzeit bis zum Ablauf der Zinsbindung gleichbleibend sind. Die Rückzahlungsrate lässt sich daher gut planen. Inhaltsverzeichnis
So funktioniert das Annuitätendarlehen
Die Annuität besteht bei einem Annuitätendarlehen für den Darlehensnehmer aus Tilgungsanteil und Zinsanteil, die der Kreditnehmer zurückzahlen muss. Mit einer zunehmenden Abzahlung des Darlehens verändert sich die Zusammensetzung der Rate. Eine wichtige Grundlage bildet hier auch die Zinsbindung. Gesprochen wird von einer Sollzinsbindung, die über einen bestimmten Zeitraum geht. Je nach Kreditsumme und Anbieter kann sie bei bis zu 30 Jahren liegen.
Durch die monatliche Abzahlung von Zinsen und Darlehenssumme fallen die Zinsen nur noch für die Restschuld an. Das heißt, mit zunehmenden Zahlungen steigt der Anteil für die Kreditrate und der Zinsanteil in den Raten sinkt. Der Darlehensnehmer tilgt mit der Rate immer mehr vom Darlehen.
Für die Berechnung von einem Annuitätendarlehen ist ein Annuitätenrechner hilfreich. Im Vertrag wird eine Tilgungsrate vereinbart. Hier spielt ein Tilgungssatz eine wichtige Rolle. Dieser wird zwischen Kreditnehmer und Kreditgeber abgesprochen. Über den Tilgungsrechner lässt sich nun erkennen, dass bereits im zweiten Jahr die Tilgung bei der Rate steigt, während der Anteil der Zinsen sinkt. Im Tilgungsplan, den die Bank zur Verfügung stellt, ist dieser Ablauf auch zu erkennen.
Wie wirken sich Sondertilgungen aus?
Sonderzahlungen können bei verschiedenen Darlehensarten normalerweise jederzeit oder auch nur wenige Male jährlich gezahlt werden. Sie wirken sich auf die Darlehenssumme aus. Bei einem Hypothekendarlehen oder einem Immobilienkredit reduzieren sie die Restschuld deutlich. Damit verändert sich auch die Zusammensetzung der Rate bei einem Annuitätendarlehen schneller. Ob überhaupt eine Sondertilgungsoption besteht, ist dem Vertrag zu entnehmen. Hierzu sollte sich der Darlehensnehmer vor Vertragsabschluss informieren.
Das sind die Vorteile bei einem Annuitätendarlehen
Beim Annuitätendarlehen steht bereits von Beginn an fest, wie hoch die Restschuld nach Ablauf der Zinsbindungsfrist ist. Dadurch kann sich auch rechtzeitig um eine Anschlussfinanzierung gekümmert werden. In dem Zusammenhang sollte darüber nachgedacht werden, ob das Forward-Darlehen sinnvoll ist. Unter anderem kommt es auf das Zinsniveau an, welches zum Zeitpunkt der Anschlussfinanzierung besteht.
Wichtig ist zu berücksichtigen, dass es auch noch das Volltilgerdarlehen gibt. Bei diesem bleibt keine Restschuld offen.
Bei der Planung der Anschlussfinanzierung sowie deren Zinsfestschreibung ist zu beachten, dass mit dem Tilgungssatzwechsel auch die Darlehensrate anders ausfällt. Die Anschlussfinanzierung wird ebenfalls als Grundschuld für die Kreditlaufzeit eingetragen. Wer sich nicht für ein Forward-Darlehen entscheidet, sondern ein weiteres Annuitätendarlehen bei einer anderen Bank abschließt, muss daher mit zusätzlichen Kosten für einen weiteren Grundbucheintrag rechnen.
Die konstanten Kreditraten sowie die Planungssicherheit sind ein großer Vorteil beim Annuitätendarlehen.
Das sind die Nachteile bei einem Annuitätendarlehen
Es gibt jedoch auch einige Nachteile, die zu berücksichtigen sind. Sonderzahlungen sind beim Annuitätendarlehen ein wichtiges Thema. Sie können die Monatsrate senken, werden aber durch den Kreditgeber eher weniger angeboten. Bei dieser Darlehensform sollte daher bei Verhandlungen genau darauf geachtet werden, welche Vereinbarungen es rund um die Sondertilgungen gibt.
Wer gerne das Tilgungsdarlehen vorzeitig zurückzahlen möchte, muss mit einer Vorfälligkeitsentschädigung rechnen. Das kann aber auch bei einem klassischen Modernisierungskredit oder einem Baukredit für Volltilger passieren.
Der Zinsrechner für ein Bauspardarlehen oder einen Immobilienkredit greift vor allem die Kreditzinsen für die festgelegte Laufzeit auf. Wer sich gerade in einer Niedrigzinsphase befindet, der wird versuchen, eine möglichst lange Bindung der Zinsen zu bekommen. Doch wie sieht es nach der Zinsbindung aus? Noch immer ist dann ein großer Teil an Rückzahlungsbeträgen zu tilgen. Das Zinsänderungsrisiko muss in Kauf genommen werden, denn zum Abschluss der Anschlussfinanzierung gelten die aktuellen Zinsen für das Baugeld. Die Gefahr, dass die Zinshöhe steigt, ist einer der Nachteile bei Ablauf des Annuitätendarlehens und daher nicht planbar.
Diese Optionen für ein Annuitätendarlehen können interessant sein
Unabhängig davon, über welche Kreditart der gewünschte Darlehensbetrag aufgenommen wird, geht es in erster Linie darum, möglichst geringe Zinskosten zu haben. Eine geringe Zinszahlung reduziert die Kreditrate oder verringert die Gesamtlaufzeit. Es gibt daher einige Punkte, die generell beachtet oder berücksichtigt werden sollten:
- Wohnungsbauprämie
Bei der Hausfinanzierung kann geschaut werden, ob es eine Wohnungsbauprämie oder die Möglichkeit für ein KfW-Darlehen gibt. Durch die Kombination des Annuitätendarlehens mit einem Abzahlungsdarlehen einer Förderbank, kann die Darlehenshöhe bei der Bank reduziert werden.
- Bereitstellungszinsfreie Zeit
Bereitstellungszinsen sind ein gängiger Teil der Zahlung der Zinsen. Hier kann eine bereitstellungszinsfreie Zeit vereinbart werden. Diese kann bis zu 24 Monate andauern. Das ist vor allem dann interessant, wenn es sich um ein Darlehen handelt, bei dem die Auszahlung unter anderem durch den Baufortschritt beeinflusst wird. Die eingesparten Zinsen wirken sich auf die gesamte Summe aus.
- Sonderkündigungsrecht vereinbaren
Es ist möglich, im Kreditvertrag auch ein Sonderkündigungsrecht zu vereinbaren. Oft ist die Kreditlaufzeit bei einem Annuitätendarlehen deutlich länger, als bei einem Privatkredit. Auch die Kredithöhe ist bei einem Baudarlehen hoch. Wer diese Kreditschuld vorzeitig begleichen möchte, zahlt oft eine hohe Vorfälligkeitsentschädigung. Soll beispielsweise eine Umschuldung durchgeführt werden, können mögliche Sparbeträge durch die Entschädigung deutlich reduziert werden.
Das ist bei einem Annuitätendarlehen noch wichtig
Auf dem Tagesgeldkonto liegt bereits ein recht hoher Betrag, der Haushaltsrechner hat Aufschluss über die mögliche Höhe der Rate gegeben – jetzt kommt es auf die Finanzierung an. Viele Menschen nutzen einen Mietrechner und überlegen auf diese Weise, ob sie wirklich in eine Immobilie investieren möchten. Dabei ist immer zu berücksichtigen, dass die Monatsrate nicht gleich der Mietzahlung sein sollte. Unter anderem ist zu beachten, dass zusätzlich zur gleichbleibenden Rate auch noch Nebenkosten kommen.
Der erste Schritt ist die Suche nach der passenden Finanzierungsform. Dann werden Kreditangebote eingeholt. Ein Zinstief ist immer eine große Hilfe. Durch die Bindung der Zinsen besteht auch eine hohe Zinssicherheit für die Ratenhöhe. Im Kreditvertrag sollte auf einige wichtige Punkte geachtet werden.
- Wie hoch ist der Effektivzins?
- Wir wirkt sich die Verzinsung auf die Gesamtrate aus?
- Gibt es einen Zinsaufschlag?
- Wie ist die Vertragslaufzeit?
- Bis wann ist das Darlehen zurückgezahlt und wann bin ich schuldenfrei?
Das Kreditangebot für ein Annuitätendarlehen muss auf der Preisangabenverordnung basieren. Nur so kann der Kreditnehmer richtig kalkulieren und weiß genau, welchen Betrag er tilgen muss.
Grundsätzlich ist es wichtig, an die Sicherheit zu denken. Die Abzahlung eines Annuitätendarlehens geht oft über Jahrzehnte. Wie hoch der Betrag ist, den der Darlehensnehmer abbezahlen kann, hängt immer von seiner aktuellen Situation ab. Auch wenn die Zinsen festgeschrieben sind, kann es immer passieren, dass die eigenen finanziellen Grundlagen sich verändern, dass Darlehen aber noch nicht abbezahlt ist. Damit sich keine Gedanken darüber gemacht werden müssen, wie weiter getilgt wird, sollte auf einige Sicherheiten geachtet werden. Stichworte sind hier die Risikolebensversicherung, die Wohngebäudeversicherung oder auch eine Ratenschutzversicherung. Die Kosten für die Versicherungen werden monatlich, vierteljährlich oder jährlich gezahlt.