Vor allem dann, wenn das Zinsniveau sehr niedrig ist, machen sich Menschen Gedanken darüber, ob eine Umschuldung sinnvoll ist oder nicht. Auch dann, wenn es darum geht, eine Privatinsolvenz zu vermeiden, kommt das Thema Umschuldung auf. Warum man eine Umschuldung durchführt, kann also sehr unterschiedliche Gründe haben. Wir wollen in diesem Artikel auf die unterschiedlichen Vorteile einer Umschuldung eingehen und Ihnen diese näherbringen.
Die Umschuldung teurer Altkredite
Besonders bei teuren Altkrediten kann die Zinsersparnis sehr hoch ausfallen. Altkredite, die vor Jahren aufgenommen wurden, haben oft noch höhere Zinskosten. Die damaligen Zinssätze wurden also durch die neuen Kreditzinsen längst überholt, was eine Umschuldung natürlich besonders lohnenswert macht. Wenn der Altkredit zum Beispiel noch mit 10 Prozent verzinst ist, der Neukredit jedoch nur noch 5 Prozent aufweist, sind das Einsparungen, die sich sehen lassen können.
Das gilt allerdings bei allen Zinshöhen. Sobald ein Unterschied in der Zinshöhe besteht und der Altkredit wesentlich teurere ist als der des Umschuldungskredits, sollten Sie sich Gedanken machen, ob diese nicht beantragt werden sollte. Wichtig ist es jedoch, eine solche Entscheidung nicht übers Knie zu brechen, sondern alles in Ruhe zu vergleichen. Dabei kann entweder die Kreditlaufzeit heruntergefahren werden oder aber die zu tilgende Monatsrate niedriger ausfallen. Das Ergebnis ist das gleiche. Unterm Strich sparen Kreditnehmer bares Geld und genießen eine finanzielle Erleichterung.
Einige Vorteile in der Übersicht:
- Günstigere Zinsen
- Geldersparnis
- Nur noch eine monatliche Rate zu tilgen
- Niedrigere monatliche Raten als zuvor
- Finanzielle Entlastung
- Bessere Bonität
Die Umschuldung von dem Dispokredit
Der Dispokredit bzw. Überziehungskredit ist wohl einer der teuersten Kreditarten schlechthin. Hierbei handelt es sich um einen Kredit, welcher Girokontobesitzern von der Bank gewährt wird. Dabei können Bankkunden das Girokonto bis zu einer bestimmten Höhe überziehen, ohne hierfür einen Kreditantrag zu stellen. Die Höhe, mit welcher das Girokonto überzogen werden darf, liegt meistens bei dem zwei- bis dreifachen Nettogehalts. Wer also 2.000 Euro Netto im Monat verdient, könnte das Konto, je nach Vertrag, bis maximal 6.000 Euro überziehen. Aber Achtung, die Zinskosten dafür sind extrem hoch, sodass Sie diese Möglichkeit nur im äußersten Notfall wahrnehmen sollten.
Sollte also mal ein Gerät im Haus kaputt gehen oder eine Reparatur am Auto nötig sein, ist der Dispo eine Möglichkeit, um kurzfristig ohne großen Aufwand liquide zu sein. Die Kosten dafür sollten Sie aber immer im Hinterkopf behalten und niemals unterschätzen.
Bei einem Dispo ist es nicht selten, dass Kontoinhaber kaum noch aus den Schulden herauskommen. Kein Wunder, denn oft reicht das Nettoeinkommen nicht mal mehr aus, um das Konto dauerhaft aus dem Minus zu bekommen. Grund genug, um die Kreditkosten zu senken und den Dispositionskredit umzuschulden. Ein Umschuldungskredit weist normalerweise wesentlich geringeren Kosten auf. Mit diesem könnten Sie den Dispositionskredit abbezahlen und diesen allein oder gemeinsam mit anderen Altkrediten zusammenzufassen und mit dem günstigeren Zinssatz abzubezahlen.
Allerdings ist es wichtig, dass Sie sich nicht direkt wieder mit dem Dispo überschulden, sondern aufpassen, dass Sie diesen nicht direkt wieder in Anspruch nehmen. Nur so können Sie dauerhaft von der Zinsersparnis profitieren.
Die Umschuldung von finanziellen Altlasten auf einen neuen Kreditgeber
Nicht nur beim Dispositionskredit oder teuren Altkrediten kann eine Umschuldung sinnvoll sein. Zusätzlich gibt es finanzielle Altlasten, welche man umschulden sollte. Wer zum Beispiel mehrere Raten tilgen muss, um Altlasten abzubezahlen, kann die Möglichkeit der Umschuldung nutzen, um diese zu einer Darlehenssumme zusammenzufassen. Oft verlieren Schuldner bei mehreren Raten im Monat schnell den Überblick, sodass eine Umschuldung dieses Problem auflösen würde.
Sie würden in diesem Fall nur noch eine Rate bezahlen und mit der Kreditsumme können Sie die Altlasten direkt zurückzahlen. Das verbessert natürlich auch Ihre Bonität. Ein Vorteil, welchen Sie auf keinen Fall unterschätzen sollten.
Bei der Umschuldung finanzieller Altlasten handelt es sich um die wohl am meisten genutzte Form der Umschuldung. Nehmen Sie aber nicht den erstbesten Kredit, sondern schauen Sie sich in Ruhe um und vergleichen Sie die unterschiedlichen Kreditangebote genauestens miteinander. Gehen Sie auch hier auf Nummer sicher, dass Sie mit der Umschuldung Geld sparen und nicht noch höhere Kosten zu tragen haben. Vergleichsportale bieten dazu kostenlose Kreditrechner an, welche Sie unverbindlich nutzen können, um sich einen ersten Überblick zu verschaffen.
Geld sparen Dank Umschuldung
Wohl der größte Vorteil liegt in der Tatsache, dass Kreditnehmer dank einer Umschuldung und den erheblichen Zinsunterschieden oft bares Geld sparen können. Niedrigere Zinsen haben auch eine geringere Belastung zur Folge. Ob das nun eine kürzere Kreditlaufzeit bedeutet oder aber mit niedrigeren monatliche Raten einhergeht, kann dabei oft individuell entschieden werden. Durch eine Umschuldung kann der Darlehensnehmer also finanziell besser planen, sich etwas Geld zur Seite legen und schon bald wieder schuldenfrei durchs Leben gehen. Wer sich nun monatlich etwas Geld zur Seite legt, ist für eventuelle Reparaturen und andere Kosten gewappnet.
Zudem ist es nicht selten der Fall, dass sich der Umschuldungskredit viel besser und schneller abzahlen lässt als alle Altlasten.
Kosten vermeiden
Ein Umschuldungskredit bringt normalerweise nur Vorteile für den Darlehensnehmer mit sich. Allerdings sollten Sie auch nicht vergessen, dass nicht immer alles Gold ist, was glänzt. Eine Umschuldung kann auch Nachteile haben. So können durch die Umschuldung auch Kosten entstehen, welche von der Ersparnis abgezogen werden müssen. So zum Beispiel durch die Kosten einer Vorfälligkeitsentschädigung, welche bei einem Kreditvertrag mit Sollzinsbindung anfällt. Aus diesem Grund sollten Sie nicht nur die eigentliche Grundschuld im Hinterkopf haben, welche Sie umschulden wollen, sondern auch schauen, welche Kosten eventuell mit zu tragen sind.
Eine Kreditumschuldung ist auch nicht in jedem Fall möglich. Vor allem der Hauskredit bzw. die Immobilienfinanzierung kann nicht einfach umgeschult werden. Hierbei wird vor allem eine Anschlussfinanzierung empfohlen, welche nach Ablauf der Vertragslaufzeit genutzt wird, um die Restschuld zinsgünstig zu tilgen.
Die Vorteile einer Umschuldung – unser Fazit
Eine Umfinanzierung macht in sehr vielen Fällen Sinn und bietet die Möglichkeit, Altkredite und Co. abzulösen und zu einer Summe zusammenzufassen, wobei auch nur noch eine Kreditrate im Monat zurückgezahlt wird. Dabei können Kredite mit Zinsbindung bzw. Zinsbindungsfrist, wie ein Immobilienkredit aber nicht umgeschult werden. Zumindest nicht, ohne dabei erhebliche Kosten zu verursachen. Achten Sie dabei darauf, dass auch wirklich eine Ersparnis vorhanden ist und nutzen Sie eine Umschuldung nicht nur aus Bequemlichkeit, um nur noch eine Rate zahlen zu müssen. Auch die Umschuldung kann teurere sein als die alten finanziellen Verpflichtungen. Schauen Sie ebenso danach, dass der neue Kreditvertrag Sondertilgungen zulässt, günstigere Zinsen aufweist und dabei auch die Monatsraten bezahlt werden kann. Entscheiden Sie sich im Zweifel am besten für eine längere Restlaufzeit und eine niedrigere Darlehensrate als für eine höhere Rate und eine kürzere Laufzeit.