Bei einem Treuhänder handelt es sich um eine natürliche oder auch eine juristische Person, die mit der Treuhandschaft für eine andere Person beauftragt wird. Es gibt unterschiedliche Bereiche, in denen der Einsatz eines Treuhänders notwendig ist und auf den auch nicht verzichtet werden kann.

Treuhänder

Wahrnehmung der Interessen einer anderen Person

Bei einem Treuhandverhältnis sind Treugeber und Treuhänder die Grundlage. Ziel ist es, dass der Treuhänder das Treugut nach den Interessen des Treugebers vertritt. Um diese Interessen auch umsetzen zu können, wird ein Treuhandvertrag erstellt. Eine weitere Bezeichnung für den Treuhänder ist der Treunehmer.

Damit der Treuhänder die ihm anvertrauten Interessen umsetzen und erfüllen kann, muss er nachweislich die notwendigen Erfahrungen und auch Kenntnisse haben. Er agiert komplett uneigennützig. Bei einem Treuhänder muss es sich nicht immer um eine natürliche Person, wie einen Testamentsvollstrecker, handeln. Die Aufgaben können auch durch Treuhandgesellschaften sowie durch einen Notar oder auch eine Bank übernommen werden.

Welche Aufgaben hat der Treuhänder?

Die Aufgaben sind abhängig vom Vertrag. Es kann sich um eine Verwaltungstreuhand handeln oder auch um die Führung von einem festgelegten Treuhandkonto. Die Verwahrung von Wertgegenständen ist ebenfalls möglich.

Generell wird zwischen verschiedenen Formen unterschieden. Es gibt die gesetzliche Treuhand, bei der es um die Verwaltung des Vermögens einer Person geht. Treuhänderisch verwaltet wird das Vermögen dann, wenn die Person nicht mehr geschäftsfähig ist. Ziel ist es, die Vermögenswerte zu schützen.

Bei der Vollrechtstreuhand erhält der Treuhänder die volle Rechtsmacht über die Vermögensrechte. Er gilt dann vor dem Gesetz als Eigentümer. Dennoch muss er die Ausübung der Rechte immer im Interesse des Treugebers durchführen.

Eine weitere Form ist die Ermächtigungstreuhand. Hier wird nicht das Vollrecht vergeben. Grundlage ist, dass der Treuhänder die Verwaltung der Vermögenswerte wahrnimmt, diese gehen aber nicht in sein Eigentum über.

Wichtig: Der Treuhänder kann auch gesetzlich verpflichtet werden. In dem Fall dient eine Bestallungsurkunde als Grundlage für die Festlegung von Rechten und Pflichten.

Der Treunehmer im Außenverhältnis

Wenn von einem Außenverhältnis gesprochen wird, dann bedeutet dies, dass der Treunehmer in der Verhandlung mit Dritten die uneingeschränkte Berechtigung hat, den Treugeber zu vertreten. In Bezug auf das Verhältnis zwischen Treugeber und Treunehmer wird von einem Innenverhältnis gesprochen.

Was ist die fiduziarische Treuhand?

Die fiduziarische Treuhand ist im Privatrecht eine besondere Erscheinungsform. Davon wird gesprochen, wenn dem Treuhänder durch den Treuhandvertrag eine Sache vom Treugeber übergeben wird, die für die Sicherung von Ansprüchen genutzt werden kann. Bei dem Treugut kann es sich um ein Grundstück, Geldmittel oder auch um Wertpapiere handeln. Was das Treugut ist, wird in einem Vertrag festgehalten.

Der Treuhänder im Geschäftsbereich

Auch im geschäftlichen Bereich wird immer wieder mit einem Treuhänder oder auch Treuhändergesellschaften gearbeitet. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn ein Unternehmen mit Mitarbeiterbeteiligung arbeitet. Es wird ein Treuhandverhältnis erstellt, bei dem die einzelnen Mitarbeiter zu einem Teil bei der Arbeitgebergesellschaft werden. Die Führung erfolgt über einen Treuhänder. Dadurch soll sichergestellt werden, dass die Konkurrenz- und auch die Wettbewerbsrisiken sowie der Kundenschutz abgesichert und gewährleistet werden können. Unter anderem gehört dazu, Geschäftsgeheimnisse nicht an beteiligte Mitarbeiter weitergeben zu müssen.